Der Weg der Kaffeebohne
Bis unser fair gehandelter Kaffee geröstet und verpackt werden kann, legt er bereits einen langen Weg zurück. Viele einzelne Arbeitsschritte durchläuft jede Kaffeebohne bei den Kleinbäuerinnen und Kaffeebauern unserer Partnerkooperativen. Fast alles ist Handarbeit. So stellen unsere Partner:innen ausgezeichnete Qualität sicher. Wir zeigen euch, was in der sogenannten "nassen Aufbereitung" von Arabicabohnen passiert.
- Die Produzent:innen pflegen ihre Sträucher auch außerhalb der Erntezeit. So wird z.B. zurückgeschnitten oder der Boden gelockert.
- Der Kaffeestrauch blüht weiß. Aus der Jasmin-ähnlich duftenden Blüte entstehen zunächst grüne Kaffeekirschen.
- Wenn sie reifen, werden die Kirschen rot. Eine Kaffeekirsche enthält ein bis zwei Bohnen.
- Jede Kaffeekirsche wird per Hand gepflückt. Die Arbeit (meist am Hang) ist mühsam. Da nicht alle Früchte gleichzeitig reif werden, muss mehrfach das ganze Feld durchgearbeitet werden. Die Erntezeit dauert in dieser Region ungefähr von Mai bis November.
- Die Produzent:innen liefern ihre Ernte bei der CPU (Coffee Processing Unit) der Kooperative ab. Dort werden noch schlechte und unreife Bohnen aussortiert. Dann wird alles gewogen und genau erfasst, denn nur so weiß die Kooperative, welche Bezahlung jedem Mitglied zusteht.
- In der Quetschmaschine werden die Bohnen vom Fruchtfleisch getrennt. Diese Methode nennt man "nasse Aufbereitung". Das Wasser wird bei der Kooperative Mahenge Amcos aufgefangen, gereinigt und wiederverwendet.
- Die Bohnen werden in die Schwemmbecken der CPU gespült. Sie sind noch von einer Schleimschicht umschlossen, die durch Fermentierung und anschließendes Waschen gelöst wird.
- Bei der Fermentierung laufen mit Hilfe von Bakterien chemische Prozesse ab. Sie bestimmen maßgeblich die späteren Geschmackseigenschaften und die Qualität des Kaffees.
- Nun werden die gewaschenen Bohnen auf Trockennetze gehievt, eine schweißtreibende Arbeit.
- Mehrmals werden die Bohnen gewendet. Die natürliche Trocknung durch Sonne und Wind erzeugt die beste Qualität und dauert etwa eine Woche.
- In mühevoller Handarbeit werden nochmals schlechte Bohnen (Verfärbungen bis hin zu schwarzen Bohnen oder auch Schäden durch Insekten) und Fremdkörper aussortiert. Die Handverlesung ist sehr arbeitsintensiv.
- In diesem Stadium nennt man die Bohnen "White Arabica" - ungeschälte Kaffeebohnen aus nasser Aufbereitung. Diese gilt als besonders mild.
- Der Rohkaffee wird von der Kooperative in die Kaffeefabrik in Mbinga transportiert und dort zunächst aus den Transportsäcken geholt. Eine Schälmaschine entfernt anschließend die getrocknete Pergamenthaut und möglichst viel vom Silberhäutchen.
- Der geschälte, grüne Rohkaffee wird in mehreren Schritten maschinell nach Qualitäten sortiert (Gewicht und Größe).
- In Säcke verpackt wird der Rohkaffee in den Hafen von Dar es Salaam gebracht und im Container nach Hamburg verschifft. Von dort gelangt er zu unserer Rösterei. In Deutschland wird er geröstet, verpackt und vermarktet.
- Die Kaffeefarmer:innen sind stolz auf den wunderbaren Kaffee, den sie anbauen.