Kaffee zu Hause rösten: So gelingt es in der Pfanne
Das Rösten von Kaffee zu Hause ist eine bis heute lebendige Tradition. Insbesondere in Äthiopien, dem Ursprungsland des Kaffees, wird in vielen Haushalten täglich frisch Kaffee geröstet.
Tatsächlich kann man Kaffee erstaunlich einfach in der heimischen Küche selber rösten. Besonders das Rösten in der Pfanne erfreut sich auch hierzulande wachsender Beliebtheit. Hier erfährst du, wie es funktioniert. Welche Prozesse bei der Kaffeeröstung ablaufen, haben wir in unserem Beitrag zur Trommelröstung erklärt. Dort findest du hilfreiche Hintergrundinfos, die dir ein tieferes Verständnis ermöglichen, bevor du loslegst.
Vorbereitung und Start
Zuerst wird eine beschichtete Pfanne erhitzt. Auf keinen Fall Bratöl verwenden! Das brauchst du nicht und es würde unangenehmen Geschmack verursachen. Die Bohnen enthalten selbst Öle. Ist die Pfanne heiß, füllst du die zartgrünen rohen Kaffeebohnen ein. Wichtig ist, dass der Boden gleichmäßig mit Rohkaffeebohnen bedeckt ist. Da das Rösten eine präzise Angelegenheit ist, solltest du die Pfanne stets im Blick behalten – der Übergang zwischen perfekt geröstet und leicht verbrannt ist fließend. Durch regelmäßiges Schwenken der Pfanne oder Umrühren mit einem Holzlöffel sorgst du dafür, dass die Bohnen gleichmäßig geröstet werden. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, fortlaufend umzurühren.
Der Röstprozess
Zunächst sind die Kaffeebohnen noch sehr hell, durchlaufen während des Röstvorgangs verschiedene Aromastadien und werden immer dunkler. Nach einer Weile beginnt die restliche Feuchtigkeit in den Bohnen zu verdampfen, und sie fangen an zu zischen. In dieser Phase ist eine gute Belüftung entscheidend, damit der aufsteigende Rauch abziehen kann. Beim "First Crack" hörst du die Bohnen knacken. Die Bohne platzt dabei auf und kann leicht springen. Die helle Haut platzt dabei idealerweise ab. Wundere dich nicht, wenn sie nicht bei allen Bohnen ganz abgeht - dafür ist in der Pfanne einfach im Vergleich zur Rösttrommel nicht genug Reibung und es gibt keinen Luftstrom, der das Häutchen wegbläst. Dem Geschmack für den Hausgebrauch schadet das letztlich nicht.
Die gesamte Röstung dauert in der Regel zwischen 10 und 15 Minuten, je nach gewünschtem Röstgrad. Bitte beachte, dass der heiße Kaffee noch etwas nachröstet, also lieber etwas früher vom Herd nehmen. Anschließend lässt du die Bohnen abkühlen. Du kannst sie direkt mahlen und aufbrühen, wenn du willst.
Wenn du sie nicht gleich verbrauchen willst, beachte bitte, dass geröstete Kaffeebohnen bis zu zwei Monate ausgasen. Du solltest also eine Verpackung mit entsprechendem Ventil verwenden, damit der Behälter nicht aufplatzt.
Sicherheitshinweise
Beim Rösten entsteht ein gewisser Druck in den Bohnen, der dazu führen kann, dass sie beim Aufplatzen in der Pfanne springen. Daher ist es ratsam, den Kopf nicht direkt über die Pfanne zu halten, um Verletzungen zu vermeiden.
Fazit
Das Rösten von Kaffee zu Hause bietet ein intensives aromatisches Erlebnis. Dabei hast du es selbst in der Hand, wie hell oder dunkel du die Bohnen röstest - und damit auch, welche Geschmacksnoten du betonen willst.
Und wo bekommst du ungeröstete Kaffeebohnen her?
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