Auf unserem Weg zum Bio-Arabicakaffee gibt es leider einen Rückschlag zu vermelden.

Wir haben uns ja in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Bio-Zertifizierung befasst und dazu umfangreiche Recherchen betrieben. Unter den tausenden Kaffeekooperativen in Tansania, die Arabicakaffee anbauen, ist tatsächlich bisher nur eine einzige bio-zertifiziert. Sie befindet sich etwas weiter im Norden von Ruvuma und verkauft ihre gesamte Ernte an einen Großanbieter.

Warum es so schwer ist, dass eine Kleinbauernkooperative in Tansania eine Bio-Zertifizierung erreicht, mussten auch wir erst lernen: es ist teuer und alle müssen zu 100% an Bord sein. Dabei sind die Farmer:innen in der Realität eben keine feste Einheit, sondern jeder und jede macht auf den eigenen Feldern, was sie oder er will. Es reicht aber bereits ein Einziger, der heimlich Giftmittel spritzt, um die gesamte Bio-Ernte einer Kooperative nicht zertifizierbar zu machen. Daraus wird das Risiko ersichtlich, das eine Kooperative eingeht, wenn sie ein Bio-Siegel anstrebt.

Dennoch sicherte uns unsere Partnerkooperative Mahenge Amcos 2018 zu, dass sie nun bereit wären, es mit dem Bio-Anbau zu versuchen. Daraufhin tat sich jedoch erst einmal nichts. Unser Verein entschied sich 2021, die Kosten für die teuren Schulungen durch einen Experten für Bio-Anbau für die Kooperative zu übernehmen.
Die Kooperative legte nach Abschluss des Trainings ein Versuchsfeld an, das sich positiv entwickelte. Danach tat sich wieder lange nichts. Nun teilte uns Mahenge Amcos bedauernd mit, dass man sich vorerst doch gegen den Bio-Anbau entschieden hätte. Wie zu erwarten, liegen die Gründe in der Uneinigkeit der Farmer:innen zum Thema. Bei über 400 Bäuerinnen und Bauern müsste man entsprechend engmaschig und streng kontrollieren. Mahenge Amcos kann dies aktuell einfach nicht leisten.

Wir sind natürlich sehr enttäuscht, doch wir können die Sorge der Kooperative nachvollziehen, dass sich nicht jeder an die Vorgaben halten würde. Was bleibt ist die Hoffnung, dass das Bio-Training in den Köpfen bleibt und in der Zukunft doch noch Früchte tragen wird. Viele der Farmer:innen der Kooperative hatten ja ohnehin schon immer auf naturnahen Anbau gesetzt.

Was heißt das nun für unseren Weg zum Bio-Sortiment?

Wir beziehen weiterhin unseren wunderbaren Bio-Robusta aus der Kagera-Region (unser Tansania Serengeti und Bukoba Espresso). Neu haben wir einen Bio-Arabica aus Äthiopien im Sortiment.

Aber was tun in Sachen Bio-Arabica aus Tanansia? Wir geben uns nicht geschlagen! Wir werden versuchen, in den nächsten Jahren zu einer zusätzlichen Kooperative partnerschaftliche Beziehungen aufzubauen, die mit uns gemeinsam realistisch eine Bio-Zertifizierung erreichen möchte. Die Suche läuft bereits.

In dieser Blog-Serie halten wir euch weiterhin auf dem Laufenden.